Vereinsgeschichte SSV-Dielheim 1967 e.V.

1990iger

1990 übernahm Ralf Rössler, bisher 2. Vorsitzender, als Nachfolger von Dieter Birkle das Amt des 1. Vorsitzenden, das er bis März 1991 innehatte. Bei den Neuwahlen anlässlich der Jahreshauptversammlung 1991 wurde er dann auf die Dauer von 2 Jahren regulär zum 1. Vorsitzenden gewählt. Ende Mai 1992 feierte der Sportschützenverein Dielheim 1967 e.V. sein fünfundzwanzig-jähriges Vereinsjubiläum unter großer Anteilnahme der Bevölkerung. Es gab einen bunten Festzug mit Abordnungen von 20 Dielheimer Ortsvereinen und benachbarten Schützenvereinen sowie ein Festbankett in der Dielheimer Kulturhalle mit vielen Festansprachen, Grußadressen und Ehrungen. Unser jetziger Oberschützenmeister Manfred Sauer führte damals als gutgelaunter Conferencier durch das turbulente, witzige und ansprechende Abendprogramm, in dessen Verlauf unserer Damenleiterin Marga Schmitt für ihre Verdienste im Ehrenamt als Landesdamenleiterin von Bürgermeister Bruno Gärtner die vom Ministerpräsidenten Erwin Teufel verliehene Landes-Ehrennadel übergeben wurde Nach diesem Vereinsjubiläum schied Ralf Rössler nach einer Kurbehandlung – aus welchen Gründen auch immer – aus dem Amt des 1. Vorsitzenden aus, das für ihn, geschäftsführend, der seit 1991 als sachverwaltender Vorstand fungierende Manfred Sauer übernahm. Damals zählte der Verein 187 Mitglieder. Beim Vorderladerschießen 1992, dem in Süddeutschland bedeutendsten, alljährlich in Osterburken stattfindenden „Western-Treffen“ konnten unsere Schützen auch wieder eine ganze Reihe von Preisen „erschießen“ und abends befriedigt die Zelte von „Pfefferli-Hills“ wieder abbrechen. Die Königsfeier 1992 stand neben der Proklamation des neuen Königs und der neuen Königin ganz im Zeichen der Rede von Manfred Sauer, Mitglied des Geschäftsführenden Vorstands, der den Verein mit einer Uhr verglich: die Zeiger drehen sich unaufhaltsam weiter, getrieben von vielen Rädern im Innern – den tätigen Mitgliedern und Mitarbeitern in der Vorstandschaft. Nicht unvergessen blieben auch die Sach- und Geldspender, die durch ihre Beiträge das Räderwerk der Vereinsuhr immer wieder aufziehen und in stetem Rhythmus halten. Danach nahmen die Ehrungen einen breiten Raum ein. Der Schauwagen der Dielheimer Sportschützen karikierte anlässlich des Kerwe Umzuges 1992 mit spitzen Sprüchen und derben Figuren Aktuelles aus der Politik: -Erich Honnecker- und entlockte damit zahlreichen Kerwe-Gästen und Zuschauern ein schadenfrohes Schmunzeln bis herzhaftes Hohngelächter für die dargestellte Figur. Nach dem traditionellen Drei-König-Schießen, das wie bisher jedes Jahr mit großem Erfolg durchgeführt werden konnte, brachte das Jahr 1993 neben notwendigen Arbeiten an unseren Anlagen auch einmal etwas anderes: das „IROSA“, ein sportliches Schießen mit Infrarotgewehren auf einer Infrarotschießanlage im Rahmen der vom Kultusministerium unterstützten Zusammenarbeit zwischen Schule und Vereinen. Dabei bot der Verein den 43 teilnehmenden Dielheimer Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, an 3 Schultagen ein dickes Lernpensum rund um Waffen und Schießsport in Theorie und Praxis persönlich kennenzulernen und praktisch auszuprobieren. Bei der Jahreshauptversammlung 1993 wurde Manfred Sauer mit überwältigender Mehrheit zum 1. Vorsitzenden gewählt. Im August 1993 führte der Verein erstmals ein Winchester-Schießen durch, bei dem Rolf Bachthaler die von Manfred Sauer gestiftete Skulptur als Siegestrophäe mit nach Hause nehmen durfte. Auch nach diesem erfolgreichen Vereinsjahr bot der Schützenverein mit seinem Schauwagen anlässlich des Kerwe-Umzuges 1993 genügend Grund zum schadenfrohen Lächeln: er prangerte die Praktiken des Amtsschimmels an, der die Großen laufen lässt und die Kleinen einsperrt. Ob da wohl eine Gedankenverbindung von schwer bewaffneten und rigoros schießenden Mafiosi zum braven und gesetzestreuen Mitglied eines Sportschützenvereins dahinterstand? Die Königsfeier 1993 war wie immer ein fröhlicher Abend bei den Sportschützen, wie auch die Nikolaus-Feier der Damen nach dem Ins-Bett-Gehen der Kinder ein beschwingt – besinnlicher Abend wurde. Die Mitglieder-Statistik wies am 1. Januar 1994 insgesamt 214, 170 männliche und 44 weibliche Vereinsmitglieder aus, zu denen gleich Anfang des Jahres 1994 noch einmal 4 Herren und 1 Dame hinzukamen. Im Frühjahr 1994 hatte ich – der Verfasser – auf einen freundlichen „Wink mit dem Zaunpfahl“ seitens unseres Heiner Reckmann angefangen, eine Chronik des Vereins zusammenzutragen. Eine verdammt mühselige Arbeit, weil vor allem schriftliche Unterlagen nicht mehr vorhanden sind und die Erinnerung vieler Zeitzeugen doch recht dünn ist. Was dabei herauskam, haben Sie, sehr geehrter Leser, bisher in stark gekürzter Form schon durchgelesen. Ich hoffe, jetzt geht’s ein wenig besser. Osterburken 1994 war wieder ein tolles Vorderladertreffen, gewonnen mit vielen 1. und 2. Plätzen. Außerdem wurde die Ehrenscheibe in der Disziplin Pistole von Dietmar Sauer gewonnen. Beim Norbert-Degen-Pokal-Schießen 1994 belegten die Vereinsdamen die besten Plätze und wurden für ein Jahr Besitzer des Wanderpokals. Bei der Jubiläumsveranstaltung des MGV Männerquartett Dielheim mussten sich lt. Zeitungsmeldung die Zuschauer und Zuhörer „anschnallen“, als unsere Vereinsgruppe mit dem verschwiegensten Kleidungsstück des Mannes, der langen Unterhose, auftrat unter dem Motto: „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“. Mit Vereinsausflug 1994 nach Colmar, Waldfest, Dielheimer Kerwe mit dem Schauwagen „Zielwasser“, das auch an die Zuschauer ausgeschenkt wurde, ging es neben vereinsüblichen Arbeiten weiter bis zum zweitägigen Königsschießen und zur Königsfeier, bei der die Fleißigsten geehrt wurden und zur Freude aller Anwesenden erstmals eine Bauchtänzerin mit ihren Darbietungen begeisterte. Mit dem zentralen Endkampf in der Schießsportanlage des SSV Dielheim fand das Luftgewehr-Damen-Rundenkampfturnier 1994 des Sportschützenkreises 6 Wiesloch, an dem 12 Vereinsmannschaften beteiligt waren, seinen Abschluss. Gewinner der Mannschaften war der SV Walldorf, Gewinner der Einzelwertung war Corinna Türk vom SSV Sandhausen. Das Drei-König-Schießen hat schon seit vielen Jahren einen festen Platz im Vereinskalender der Dielheimer Schützen. So war auch 1995 das Schützenhaus wieder Treffpunkt vieler Mitglieder, die Spaß am Schießen in den verschiedenen Disziplinen haben. OSM Manfred Sauer, der zusammen mit Sportleiter Dietmar Sauer die Siegerehrung vornahm, war erfreut über die rege Teilnahme an diesem Wettbewerb. Die besten Ergebnisse erzielten Magda Wagner und Dietmar Sauer. Den besten Zehner schoß Siegfried Völker, der damit den Wanderpokal 1995 gewann. Bei einem Kappenabend zur Fastnacht 1995 sorgten Ruth Kohl mit der Schilderung ihrer Erlebnisse bei einer Schlankheitskur, Elmar Wagner als Hundeliebhaber und Hannelore Rederath als Klofrau vom Bahnhof sowie die beiden Quasselstrippen Ingrid Hartmann und Magda Wagner für gute Stimmung, während bei einem Informationsabend für die Oberschützenmeister Manfred Sauer das Sachthema „Vereins-Steuerrecht“ recht ausführlich behandelte. Höchstwahrscheinlich auf eine neuerliche Beschwerde des hellhörigen Klageführenden von 1985 erinnerte die Immissionsschutzbehörde des Rhein-Neckar- Kreises mit Schreiben vom 22.März 1995 an die Erledigung der Ziffer 3 der Nebenbestimmungen des Genehmigungsbescheides vom 31. Oktober 1989, die vereinfacht besagen, dass die von der Anlage verursachten Lärmeinwirkungen im nächstgelegenen Wohngebiet einen Immissionsrichtwert von 50 dB am Tage und von 35 dB in der Nacht nicht überschreiten dürfen. Die entsprechenden Lärm Messungen sind von einer vorgeschriebenen neutralen Stelle durchführen zu lassen. Da entsprechende Schallschutzmaßnahmen noch nicht abgeschlossen werden konnten, musste der Schießbetrieb, um Weiterungen für den Verein zu vermeiden, eingestellt werden. Und wieder gingen die Schützen einträchtig an die Arbeit. Es wurde isoliert, gedämmt, verkleidet, überdacht, einen neuen feuersicheren und schallschluckenden Boden gelegt, neu belüftet, die Seilzuganlagen erneuert, nebenbei auch die Küche und der Vorratsraum renoviert usw., usw., bis eine Objektbegutachtung und Schallmessung keinen Grund für weitere Beanstandungen mehr hergab und die betreffenden Baumaßnahmen beendet werden konnten. Wen wundert’s da, dass der Schauwagen des SSV Dielheim beim Kerwe – Umzug 1995 ein Stück Autobahn, die ja offenkundig dauernd lauter ist als der Schießbetrieb, und den regen Autoverkehr zeigt, während eine Häsin mit grooooßen Ohren ihrem kleinen Hasenkind zuruft: „Kind, sei still, weil ich das Schießen hören will!“ Auch der Kerwe – Bürgermeister ulkte in seiner Kerwe – Red‘ im Hinblick auf in der Schönbornstraße (Wohnort des Beschwerdeführers) spielende Kinder: „O, Kinna, geht fort, macht Schluß, sunscht here ma net on onzische Schuß!“ In der Jahreshauptversammlung 1995 lebte das vergangene Jahr noch einmal auf, die Neuwahlen brachten keine gravierenden Änderungen, aber die Schriftführerin Magda Wagner konnte berichten, dass die Mitgliederzahl zum Jahresende 1994 auf 225 Mitglieder angewachsen war. Wenig später – im Oktober 1995 – zählte man bereits 238 Mitglieder. Eine Zahl, die für sich spricht! Sonst blieb das Jahr 1995 wie die vielen anderen vorher: der Vorstand tagte, Schützendamen und Schützen siegten, die Perkussionsgewehrschützen wurden Kreismeister, unser Jungschütze Jürgen Völker Landesmeister in der Disziplin Luftpistole-Schüler, der Vereinsausflug ging über die Saalburg zum Hessenpark, zum Partnerschaftsfest mit der französischen Stadt Saint – Nicola – de – Port hatte der Verein anlässlich des zehn-jährigen Bestehens dieser Partnerschaft eine hübsche Imbissbude aufgestellt, der Parkplatz beim Schützenhaus wurde angelegt, in Osterburken siegten Reiner Rogge, Dietmar Sauer, Fred Pfeffer und beim Jubiläumspokal noch einmal Dietmar Sauer sowie unsere Gewehrmannschaft Pfefferli-Hills, das Waldfest brachte ein volles Haus, am Trimm – Dich – Schießen nahmen 70 Personen teil, die alle mit einer Medaille geehrt wurden, 35 Schützen machten bei Winschesterschießen mit und trotz der großen Hitze warteten alle gespannt auf die Siegerehrung, die Peter Marek, gefolgt von Fritz Schneeberger und Michael Stricker auf das Siegertreppchen brachte, im September führte Fred Pfeffer einen Sachkunde-Abend durch, die Dielheimer Kerwe war wieder ein Jahreshöhepunkt mit viel Betrieb im Schützenzelt und beim Königsschießen fiel der Adler erst, lang erwartet, am späten Abend beim 7. Durchgang. Inzwischen habe ich schon eine Einladung zur Königsfeier 1995 in der Hand …….